Abschied vom Schnuller - ohne Drama

Abschied vom Schnuller – ohne Drama

Der Schnuller: Saugen Babys am Schnuller, dann wirkt dies auf sie beruhigend und entspannend. Doch spätestens mit dem zweiten bis dritten Lebensjahr sollte mit dem „Schnullern“ Schluss sein, denn die Folge davon können Sprachstörungen und Kieferfehlstellungen sein.

In der ersten Zeit stellt der Schnuller für Eltern so etwas wie den Heiligen Gral dar, denn er bringt in vielen Situationen die dringend benötigte Ruhe, und/oder hilft beim Einschlafen. Doch dann soll der Schnuller weg, vor allem aufgrund der Zähne. Eben das ist der Krux an der Sache. Denn in den meisten Fällen ist es gar nicht so einfach und das ist auch irgendwie logisch. Man kennt es selbst, dass was man sich einmal angewöhnt hat, das möchte man nur ungern wieder hergeben. Doch was soll man machen. Der Zahnarzt ermahnt immer wieder und Eltern wollen doch einfach nur das Beste für ihren Nachwuchs. Also muss ein Plan her.

Wie gewöhne ich meinem Kind den Schnuller ab

Die Entwöhnungsphase kann bereits nach dem ersten Lebensjahr beginnen. Je früher damit begonnen wird, desto einfacher ist es. Denn die Abgewöhnungsphase kann sich hinziehen und viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Frage: Wann ist genau der richtige Zeitpunkt gekommen? Genau hier ist Feingefühl gefordert. Zum einen ist es besonders wichtig, dass die Schnuller-Entwöhnung ohne Druck vor sich geht. Das Beste ist, dass ein Zeitplan für die Abgewöhnung festgelegt wird. Beispielsweise kann ein Geschenk für das Kind in Aussicht gestellt werden. Denn so motiviert, erweist sich der „Tausch“ Schnuller gegen Geschenk nicht ganz so dramatisch.

Auf jeden Fall ist klar, dass das Kind in dieser Zeit mehr Zuwendung, Fürsorge und Lob benötigt. Das bedeutet, Kuscheln, Reden und Spielen. Sollte es möglich sein, bietet sich auch ein Urlaub für die gesamte Familie an.

Schnullerfee oder Schnullerbaum?

In der Entwöhnungsphase ist es wichtig, den Schnuller möglichst wenig anzubieten. Das bedeutet nur zum Schlafen. Dabei sollten Eltern konsequent vorgehen. Sollte das Kind in die Kinderkrippe gehen, dann kann das Ritual „Schnuller abgeben“ gleich beim morgendlichen Bringen in die Krippe ausgeführt werden. Von den Erziehern wird der Schnuller dann nur noch zu den vereinbarten Zeiten angeboten. Sicherlich gewöhnt sich das Kind schnell an diese neue Regel.

Ein weiterer Trick ist es, in den Schnuller ein kleines Loch zu stechen und das immer weiter zu vergrößern. Dadurch ist es dem Kind nicht mehr möglich, richtig daran zu saugen, und der Schnuller verliert an Attraktivität. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn es dürfen sich keine Teile dabei von dem Schnuller lösen – ansonsten droht Erstickungsgefahr. Zudem ist diese Methode doch ein wenig gemein.

Einfallsreiche Geschichten helfen über den Verlust hinweg

Eltern können mit einfallsreichen Geschichten ihrem Kind helfen, über den Verlust des Schnullers hinwegzukommen. Wo kommt der Schnuller hin? Die Akzeptanz, dass der Schnuller nicht mehr da ist, wird durch folgende Rituale erleichtert:

Die Schnullerfee. Sie sammelt in der Nacht alle Schnuller ein. Es gibt dafür sogar kostenlose Briefvorlagen von der Schnullerfee, die nicht nur einen Brief hinterlässt sondern oftmals auch ein kleines Geschenk. Im Grunde ist der Fantasie der Eltern kein Grenzen gesetzt, aber eine Belohnung ist Pflicht.

Ein weiteres Abschiedsritual sind die Schnullerbäume. Dieses stammt aus Dänemark und findet sogar hierzulande immer mehr Anhänger. Dabei hängen die Kinder den Schnuller in einer Art Zeremonie an einen Baum! Wo es diese Schnullerbäume gibt, das kann im Internet in Erfahrung gebracht werden.

Zudem ist ein Schnuller auch ein schönes Geschenk zum Weiterreichen. Dafür einfach mit dem Kind den Schnuller einpacken und verschicken. Bspw. an die Oma oder die Patentante bzw. den Patenonkel als Erinnerung.

Darüber hinaus können die Schnuller auch bei vielen Kinder- oder Zahnärzten abgegeben werden. Dort kommt der Schnuller in eine Schublade und das Kind erhält dafür ein kleines Geschenk.

Nachts ist das Abgewöhnen häufig schwerer

Am besten wird über Tag damit begonnen, dem Kind den Schnuller abzugewöhnen. Der Grund ist, dass es tagsüber einfacher ist, das Kind abzulenken – beim Einschlafen ist dies oft schwieriger. Viele Kinder sind über Tag in der Lage, ohne Schnuller zu leben, doch in der Nacht benötigen sie ihn noch eine Zeitlang. Empfehlenswert ist es, zu versuchen, das Kind daran zu gewöhnen, seinen Mittagsschlaf ohne Schnuller zu machen. Klappt das, dann ist das Kind bereits einen großen Schritt weiter und die Nacht ohne Schnuller lässt sicherlich auch nicht mehr lange auf sich warten. Zu beachten ist, dass der Schnuller nach dem Einschlafen aus dem Mund genommen wird.

Der Verzicht ist ein großer Schritt für das Kind

Eltern sollten ihr Kind loben und ihm zeigen, wie stolz sie sind. Denn der große Verzicht auf den Schnuller ist eine beachtliche Leistung. Beim Entzug ist die Mitentscheidung des Kindes ganz wichtig. Von den Eltern sind bei der Trennung vor allem Sensibilität und Einfühlungsvermögen gefragt. Aus diesem Grund gilt: Niemals sollte der Schnuller einfach weggeworfen werden.

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