Ergonomisches Sitzen für Kinder – ein wichtiges Thema

Ergonomisches Sitzen für Kinder – ein wichtiges Thema

Häufig wird das Thema „Ergonomie für Kinder“ verkannt, obwohl es sich dabei um einen sehr wichtigen Fakt handelt. Ab dem Tag der Einschulung müssen die Kinder still sitzen und das über Stunden – das Problem ist, dass die Stühle zumeist sehr unbequem sind. Nur allzu oft wird dabei vergessen, was den Kindern damit zugemutet wird.

Kindern soll das „Sitzen“ Spaß machen

Besonders bei Kindern sollte gesundes Sitzen auch Spaß machen. Das Lernen fällt viel leichter, wenn ein ergonomischer Stuhl am mitwachsenden Schreibtisch steht, wobei auch gleich die Konzentration steigt. Mittlerweile bietet der Markt die richtigen Produkte an, ganz nach dem Motto „Gut und gesund sitzen von klein auf“!

Es ist niemals früh genug, um damit zu beginnen, aktiv einer der größten Volkskrankheiten vorzubeugen. Schon im Kindesalter haben Rückenschmerzen ihren Ursprung. Fast 50 % aller Grundschüler kämpfen Statistiken zufolge bereits mit Haltungsschwierigkeiten. Bei den Schulmöbeln in den Klassenräumen handelt es sich kaum um sinnvolle Arbeitsmöbel. Eben aus diesem Grund ist es wichtig, dass zu Hause für ergonomisch sinnvolle Kinderstühle gesorgt wird. Eine hervorragende Ergänzung zum ergonomischen Kinderstuhl ist ein Kinderschreibtisch, der an das Kind optimal angepasst werden kann und mitwächst. In keinem Zimmer eines Schulkindes sollte diese Kombination fehlen.

Die Spezies Mensch ist nicht für langes Sitzen geschaffen

L. da Vinci sagte „Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben“. Heute ist es bereits allgemein bekannt, dass der Mensch nicht dafür geschaffen ist lange zu sitzen. Die Menschen vollbrachten vor nicht all zu langer Zeit täglich „sportliche Höchstleistungen“, bei der Nahrungssuche, bei der Jagd oder beim Bau von Unterkünften. Über die Jahre hinweg entstand so ein sehr komplexes System, dass in den nächsten Generationen weitergegeben und zugleich optimiert wurde.. Dieses System bürgt für optimale physische, kognitive und physische Wechselwirkungen. Das ist allerdings nur solange der Fall, wie der Mensch die Möglichkeit hat, sich spontan und selbst zu bewegen. Genau das ist das Prinzip der Evolution. Noch heute gilt: Der Mensch hätte wohl kaum sein Überleben im Sitzen garantieren können. Doch der Mensch wird eine Mitverantwortung bei multiplen Krankheitsbildern haben und das nicht nur heute, sondern auch zukünftig.

Schon von Kindesbeinen wird damit begonnen, den Organismus auf das „Sitzen“ zu „traineren“. Schon den Kindern wird gesagt, dass sie (Still-) Sitzen sollen/müssen – das ist bei vielen Erziehungsverantwortlichen sogar eine äußerst wichtige Regel. Doch es ist genau das unruhige, zappelige Sitzverhalten ein Paradebeispiel, wenn es um das psychologisch richtige Sitzverhalten geht.

Sitzen in Bewegung – für eine körperliche & geistige Beweglichkeit

Bei der Bewegung handelt es sich um einen zentralen Baustein des Menschen, insbesondere wenn es um den komplexen Entwicklungsprozess der Kinder geht. In den ersten 12 bis 13 Jahren ihres Leben haben die Kinder einen natürlichen Drang sich zu bewegen. Dadurch ist auch die natürliche „Sitzruhe“ beispielhaft, denn bei dem unruhigen Hin- und Herrutschen oder dem „kippeln“ mit dem Stuhl handelt es sich um den gesunden und natürlich ausgelebten Bewegungsdrang.

Kinder zeigen damit ihre bedarfsgerechte Selbstorganisation, mit der die komplexen Entwicklungsprozesse unterstützt werden. Mit dem lebendigen Sitzen sorgen sie dafür, dass die natürlichen Funktionen des menschlichen Systems nicht unterdrückt, sondern aufrecht erhalten werden.

Es ist grundsätzlich festzuhalten, dass Kinder und Jugendliche die weniger sitzen und sich anstelle dessen viel bewegen, das für ihre Gesundheit tun. Aber dennoch bringt es der heutige Lebensalltag mit sich, dass den Kindern und Heranwachsenden unangemessen viel Zeit im Sitzen abverlangt wird. Doch eben dass sollte auf Sitzmöbeln geschehen, die den individuellen lebendigen Bedürfnissen der Kinder entsprechen. Zudem sollten diese ein dynamisches und rückenfreundliches Sitzverhalten gewährleisten.

Problem Schulstühle: Richtlinie schreibt Mindestanforderungen vor

Die gesetzliche Unfallversicherung sagt „Wenn schon sitzen, dann an angepassten Möbeln“ und schreibt das auch in der Richtlinie GUV-SI 8011 vor. Darin sind die Mindestanforderungen für Stühle und Tische an den allgemeinbildenden Schulen festgehalten.

Der größte Teil des Unterrichts findet trotz variabler Formen noch immer zum überwiegenden Teil im Sitzen statt. Ein Arzt erklärt, dass im sitzen die Rückenmuskulatur einseitig belastet wird, im Gegensatz zum Stehen und Liegen und die Lendenwirbelsäule entgegen ihrer natürlichen Biegung verformt wird. Grundsätzlich gäbe es keine gesunde Sitzhaltung, womit schädliche Auswirkungen nur vorbeugend gemildert werden könnten. Daher der Rat der gesetzlichen Unfallversicherung: Halbjährlich müssen die Tische und Stühle auf die veränderte Größe der Schüler angepasst werden. Zudem müsste durch dynamisches Sitzen die Sitzposition häufig gewechselt werden. Ebenfalls sei es wichtig, dass ständige Sitzen durch Bewegungspausen zu unterbrechen und die Tische müssten mit entsprechend geneigten Tischplatten versehen sein.

Auch die EU hat sich dem Thema „schulische Sitzmöbel“ angenommen und durch eine Farbkennzeichnung Standards festgelegt. Von dieser wird der Zusammenhang von Körpergröße, Höhe der Sitzfläche, Sitzhöhenbereich und Tischhöhe festgelegt. In der DIN ISO 5970/1981 ist dies in Deutschland festgelegt. Das ist jedoch kein billiger Spaß, denn ein höhenverstellbarer Schülerstuhl, nicht gepolstert, 50 cm hoch, 37,5 cm breit sowie einer Sitztiefe von 40 cm und pulverbeschichteten Rahmen kostet rund 100 Euro.

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